Das Unterrichtsfach Praktische Philosophie

„Staunen ist der erste Grund der Philosophie.“ (Aristoteles 384-322 v.Chr.)

"Praktische Philosophie trägt zum Bildungsauftrag der Schule bei, der die persönliche, soziale und politische Bildung der Schülerinnen und Schüler umfasst. Das Fach fördert die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit zu sozialer Verantwortung, zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft, zur Orientierung an Grundwerten, zur kulturellen Mitgestaltung sowie zu verantwortlicher Tätigkeit in der Berufs- und Arbeitswelt."

(Quelle: Kernlehrplan Praktische Philosophie NRW)

Das Fach Praktische Philosophie wird in den Klassen 9 und 10 im Klassenverband unterrichtet. Es hat die Leitwissenschaft Philosophie und die Bezugswissenschaften Theologie, Soziologie und Psychologie.

Wir setzen uns mit den Sinn- und Wertfragen auseinander und schulen hierbei das Empathievermögen der Schülerinnen und Schüler, sodass sie zu einem Wert- und Selbstbewusstsein gelangen, welches verantwortliches Handeln begründet. Im Religionsunterricht geschieht diese Auseinandersetzung auf der Grundlage eines Bekenntnisses. In der Praktischen Philosophie auf einer argumentativ-diskursiven Reflexion im Sinne einer sittlich-moralischen Orientierung ohne Bindung an eine bestimmte Religion.

Im Mittelpunkt der unterrichtlichen Gestaltung stehen das begründete Argument und das begründete Argumentieren. Hierbei unterscheidet man folgende Perspektiven:

Die personale (eigene Erfahrungen), die gesellschaftliche (allgemeine Erfahrungen und Anschauungen) und die Ideen- Perspektive (Bezug zur Philosophie). Diese drei Perspektiven werden bezogen auf die Fragenkreise, die den inhaltlichen Unterrichtsstoff darlegen.

"Ziel der unterrichtlichen Bemühungen ist es dabei, von einem Zustand noch wenig entwickelter kognitiver Strukturen - der z.B. durch die Tendenz zu Übergeneralisierungen, die Neigung zu stereotypen Urteilen sowie das Fehlen von begrifflichen Abgrenzungen und Unterscheidungen gekennzeichnet ist - hin zu einer höheren Strukturiertheit zu gelangen, die sich u.a. durch eine Vielfalt abgewogener Einstellungs- und Beurteilungskategorien, begriffliche Differenzierungen, alternative Betrachtungsmöglichkeiten und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel auszeichnet."

(Quelle: Kernlehrplan Praktische Philosophie NRW)